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Vier Generationen und drei Länder: Grundstücksverkauf mit der Erbengemeinschaft


Zwei Schweizer, zwei Kanadier und sieben Deutsche erben gemeinsam ein Grundstück. Das ist nicht der Anfang eines schlechten Witzes, sondern die Ausgangslage für ein etwas ungewöhnliches Immobiliengeschäft. Wenn elf Menschen, die in verschiedenen Ländern leben und sich zum Teil nicht einmal kennen, ein Grundstück verkaufen wollen, braucht es außergewöhnliche Unterstützung.

Ihren Anfang nimmt die Geschichte am Ende des Zweiten Weltkriegs. Damals bewohnt das Ehepaar Klausen* mit seiner Tochter und seinen beiden Söhnen ein hübsches Einfamilienhaus mit großem Garten in Pillnitz, nur wenige Meter vom Schlosspark entfernt. Sie selbst haben das Haus im Gartenstadtstil Anfang der 20er Jahre errichtet. Am 2. März 1945 trifft eine Bombe das Haus, das daraufhin komplett ausbrennt. Familie Klausen überlebt den Luftangriff im Keller und kommt danach bei Verwandten in der Nähe von Frankfurt unter. Aufgrund der politischen Entwicklung im Osten Deutschlands entscheidet sich die Familie, in Hessen ein neues Leben aufzubauen.

45 Jahre später ist die DDR Geschichte. Frau Klausen ist seit zwei Jahren tot, ihr Mann starb Anfang der 80er Jahre. Ihre Kinder leben in Bayern, Hessen und der Schweiz. Mit dem Tod ihrer Eltern erbten sie auch jeweils einen Anteil am Grundstück in Pillnitz, auf dem einst das gemeinsame Haus stand. Bis zum Ende der DDR steht diese Erbschaft allerdings nur auf dem Papier und hat für die Kinder, die selbst bereits alle das 60. Lebensjahr überschritten haben, kaum praktische Bedeutung. Und so wird das Erbe weitergereicht und beim Tod der Geschwister unter deren Erben – mittlerweile sind es elf – aufgeteilt.

2017 beginnt Annemarie Lohse*, Enkel der Klausens, sich ihre Unterlagen genauer anzuschauen. Sie lebt mit ihrem Mann in einem kleinen Haus südlich von Augsburg und musste vor Kurzem aus gesundheitlichen Gründen in Frührente gehen. Ein wenig finanzielle Sicherheit könnte jetzt nicht schaden und Annemarie erinnert sich an die Erbschaft, die ihr ihre Mutter vor einigen Jahren hinterlassen hat – ein Anteil am Grundstück, auf dem einst die Großeltern lebten. 10 % vom heutigen Grundstückswert wären das. Sie informiert sich über die Grundstückspreise in Dresden und beginnt zu telefonieren. Nach und nach erreicht sie ihren Sohn, ihre Schwester, zwei Nichten und ihren Cousin in der Schweiz. Gemeinsam verständigt man sich auf den Verkauf des Grundstücks, ihre Nichte Sophia* übernimmt die weitere Organisation.

Sophia ist auch diejenige, die zuerst Kontakt mit Saxowert aufnimmt. Sie hat zuvor mit mehreren Immobilienmaklern im Raum Dresden telefoniert.

„Mich hat die Offenheit bei Saxowert überzeugt. Mein Fall war ja durchaus etwas ungewöhnlich, aber am Telefon hat man sofort nach Lösungen gesucht und einen Plan entwickelt“, erinnert sich Sophia. „Ich bin daraufhin nach Dresden gefahren und habe dort die Makler Willi Weickert und Christoph Vogelsang persönlich getroffen. Sie hatten schon viele Unterlagen zur Lage des Grundstücks vorbereitet und wir haben uns dann gemeinsam das Grundstück in Pillnitz angeschaut.“

Es ist das erste Mal überhaupt, dass Sophia in Dresden ist. Sie erfährt von den beiden Maklern viel über die Stadt und ihre Vergangenheit. Und natürlich ist es auch ein besonderer Moment für sie, auf dieser großen, überwucherten Brache zu stehen, wo ihre Großmutter vor über 80 Jahren ihre Kindheit verbracht hatte.

„Es tut mir auch leid, dass ich nicht schon früher mal hier gewesen bin. Wir haben die Vergangenheit unserer Familie völlig aus den Augen verloren. Schon komisch, dass jetzt, wo wir das Grundstück verkaufen wollen, alles wieder zurückkommt. Aber was sollen wir sonst damit machen? Wir leben ja alle unter völlig verschiedenen Umständen an verschiedenen Orten.“

An welchen verschiedenen Orten die Erben der Klausens zu dieser Zeit leben, ahnt Sophia noch nicht. Bei Saxowert gibt man ihr Tipps für die Suche nach den restlichen Erben und vermittelt ihr den Kontakt zu einem qualifizierten Erbenermittler. Mit viel Zuversicht kehrt sie aus Dresden zurück und nimmt sich der Koordination der Erbengemeinschaft an. Ca. 230.000 € sei das Grundstück derzeit wert, hatten ihr die Makler von Saxowert versichert. Trotz der vielen Erben sollte sich der Verkauf also für alle lohnen.

Nach einem Monat hat Sophia mit Hilfe des Erbenermittlers alle Erben ermittelt – insgesamt gibt es elf Personen, die über ihren Anteil am Grundstück der Klausens verfügen können. Aufgeregt nimmt Sophia sofort Kontakt nach Kanada auf. Man verständigt sich in gebrochenem Englisch und Deutsch und es stellt sich heraus, dass die beiden Erben Cousin und Cousine 2. Grades von Sophia sind. Auch für Sophia ist es gar nicht so einfach, bei den unterschiedlichen Verwandtschaftsbeziehungen durchzublicken, aber sie findet es spannend, die eigenen Familienverhältnisse zu erforschen. Ihr gelingt es, bei allen Erben die Zustimmung zum Verkauf einzuholen und sie übernimmt die Rolle der Vorsprecherin der Erbengemeinschaft. Doch die größte Hürde steht für Sophia noch bevor: Jede Menge Papierkram mit Genehmigungen und Beglaubigungen sowie der eigentliche Verkaufsprozess.

Hier kommt wieder Saxowert ins Spiel. Makler Willi telefoniert und schreibt mit allen Erben, denn für den Verkauf des Grundstücks braucht es anerkannte Erbnachweise von allen Angehörigen der Erbengemeinschaft. Je nach Land sehen diese Dokumente sehr unterschiedlich aus. Man entscheidet sich bei Saxowert daher, mit einem internationalen Notariat in Dresden zusammenzuarbeiten, eine Erfahrung, die Willi als „absolut positiv“ beschreibt. Gemeinsam steht man in Kontakt mit deutschen Konsulaten in der Schweiz und in Kanada und das Notariat kümmert sich bei ausländischen Dokumenten um die Apostille, die internationale Anerkennung. Der Kontakt zu den verschiedenen Ausrichtungen ist zäh und es vergehen Wochen bis zu einer positiven Antwort. Zur größten Hürde wird jedoch die Weigerung des Dresdner Grundbuchamts, den französischsprachigen Erbnachweis aus Kanada zu akzeptieren – Kanada ist nicht Teil des internationalen Apostille-Abkommens. Nach einigen Gesprächen ist klar: Die beiden Kanadier müssen nach Dresden kommen und die Nachweise in Deutschland beglaubigen und übersetzen lassen. Die Frage, ob sich dieser Aufwand überhaupt lohnt, können die beiden für sich schnell positiv beantworten. Zum einen will man nicht die neun Miterben hängen lassen, zum anderen können sie als Alleinerben des ältesten Sohns der Familie Klausen mit einem größeren Anteil rechnen.

Willi vereinbart im Vorfeld alle nötigen Termine und sorgt für einen schnellen Ablauf, freut sich aber auch auf ein persönliches Gespräch mit den beiden Geschwistern aus Kanada. Auch Sophia und Annemarie sind für dieses Treffen noch mal nach Dresden gekommen – es fühlt sich fast wie eine Familienzusammenführung an.

„Das war eine berührende Situation, die Enkel und Urenkel dieser Pillnitzer Familie im Schlosspark zu treffen“, erinnert sich Willi. „Es sind auch solche sehr persönlichen Momente, die meinen Beruf so interessant machen. Und ich freute mich auch, dass ich dabei helfen konnte.“

Nachdem alle Erb- und Eigentumsnachweise vom Grundbuchamt akzeptiert wurden und er von allen Erben die nötigen Vollmachten erhalten hat, beginnt schließlich Willis eigentliche Arbeit, die möglichst schnelle und gewinnbringende Vermarktung des Grundstücks. Im Gegensatz zur zermürbenden Zusammenarbeit mit internationalen Behörden und Einrichtungen können sich hier die Makler von Saxowert ganz auf sich selbst verlassen.

„Pillnitz gehört sicher zu den herausragendsten Lagen von Dresden. Die unmittelbare Nähe zu den Weinbergen, der berühmte Schlosspark und das ländliche Flair ziehen vor allem Familien an. Aber auch für den Tourismus ist das Potenzial hoch,“ betont Willi.

Mit dem richtigen Marketing sollte hier also viel zu machen sein, ist er überzeugt. Und Willi soll damit recht behalten, auch wenn es am Ende etwas anders kommt, als erwartet: Statt eines Haus planen die Kaufinteressenten, eine Parkanlage zu errichten. Willi vermittelt zwischen Sophia und den Kaufinteressenten und schließlich einigt man sich auf einen Verkaufspreis von 240.000 €. Bei der Abwicklung des Kaufprozesses vertritt der Makler zwar die Erbengemeinschaft, aber muss zuvor noch die Zustimmung der Erben zum Kaufvertrag einholen. Ein letztes Mal kommen die deutschen Konsulate in der Schweiz und in Kanada ins Spiel. Wieder dauert es, bis Willi die nötigen Bestätigungen erhält – je nach Vertrag beträgt die Frist zur Genehmigung aber nur einige Tage bis Wochen. Vor allem in Kanada muss Willi immer wieder nachhaken, doch am Ende macht sich seine Hartnäckigkeit bezahlt. Willi kann alle Unterlagen fristgerecht beim Notar einreichen und den Grundstücksverkauf abschließen, sieben Monate nach dem ersten Telefonat mit Sophia.

Zwei Wochen später telefonieren die elf Erben und Willi gemeinsam via Internet miteinander. Die Stimmung ist gelöst und locker und Willi wird förmlich mit Dank überschüttet. Aber auch Sophia erhält viel Lob für ihre Initiative. Alle freuen sich über den gelungenen Verkauf und darüber, dass mit dem Grundstück in Pillnitz nun etwas passiert. Und was passt besser nach Pillnitz als ein Park? Auch von Willi fällt mit dem Verkaufsabschluss eine große Last ab: „Das war schon eine außergewöhnliche Aufgabe in meiner Tätigkeit als Makler. Aber ich konnte dabei so viel Neues lernen und Kontakte knüpfen, dass ich schon wieder ganz gespannt und zuversichtlich auf die nächsten Aufträge blicke. Und ein besseres Ergebnis kann ich mir gar nicht vorstellen – so viele unterschiedliche Menschen und wirklich alle sind zufrieden.“

* Name geändert

(* Pflichtfeld)