Wieviel Benzin oder Diesel das eigene Auto verbraucht, wissen die meisten Menschen. Was die eigenen vier Wände jedoch an Energie verbrauchen, kann nur noch ein Bruchteil der Menschen sagen. Dabei wird in Deutschland immer noch ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs für die Heizung und die Warmwasserbereitung verwendet. Damit Mieter und Käufer von Immobilien die Möglichkeiten haben, den Energiebedarf bzw. den Energieverbrauch der unterschiedlichsten Gebäude unkompliziert bundesweit miteinander vergleichen zu können, wurde der Energieausweis eingeführt. Diesen gibt es in 2 Arten. Zum Einen als Verbrauchsausweis und zum Anderen als Bedarfsausweis.
Der Verbrauchsausweis legt die Verbrauchswerte der vergangenen Jahre zugrunde und ist dabei stark vom Verhalten der einzelnen Bewohner abhängig. Daher empfiehlt die dena (Deutsche Energie-Agentur) den Bedarfsausweis. Hier errechnet ein Energieberater anhand einer Analyse des energetischen Zustandes von Wänden, Fenstern und Türen den Energiebedarf ohne Abhängigkeit von Nutzern.
In der Regel ist der Energieausweis 10 Jahre gültig und umfasst 5 Seiten. Auf der ersten Seite sind die allgemeinen Angaben zum Gebäude, wie Adresse, Baujahr, Anlagentechnik und Anzahl der Wohnungen, notiert. Beim Bedarfsausweis sind die Kennwerte des Energiebedarfs auf der Seite 2 ausgewiesen und die Seite 3 bleibt leer. Dagegen bleibt beim Verbrauchsausweis die 2. Seite unausgefüllt und auf der 3. Seite stehen die Kennwerte für den Energieverbrauch. Die Kennwerte geben den jährlichen Verbrauch in Kilowattstunde pro Quadratmeter Nutzfläche an. Je höher dieser Kennwert, desto schlechter ist der energetische Zustand des Gebäudes. Hier kommt auch die große Farbskala mit ihren Effizienzklassen von A+ bis H zum Einsatz. Liegen die Werte im grünen Bereich, werden die Kosten voraussichtlich überschaubar bleiben, liegen sie aber im roten Bereich, muss mit sehr hohen Heizkosten gerechnet werden. Die Seite 4 weist in knapper Form kostengünstige Verbesserungsvorschläge der energetischen Eigenschaften des Gebäudes aus. Auf Seite 5 sind noch einige Erläuterungen zu den Ausweisangaben und Berechnungsgrundlagen vermerkt.
Energieausweise spiegeln lediglich den energetischen Ist-Zustand des Gebäudes wieder. Eigentümer sind dadurch nicht zur Annahme der aufgeführten Vorschläge verpflichtet. Seit Mai 2014 sind sie außerdem mit einer Registriernummer vermerkt, um den Behörden durch stichpunktartige Kontrollen Aufschluss über die Qualität der Dokumente zu geben.
Unbedingt notwendig ist dieser Energieausweis bei:
- einem neu gebauten Gebäude
- einem umfassend sanierten Objekt
- wenn ein Haus verkauft wird
- wenn eine Wohnung vermietet wird
Der Eigentümer oder der Verkäufer der Immobilie muss dem Kauf- oder Mietinteressenten den Ausweis spätestens bei der Objektbesichtigung vorlegen oder aushändigen. Der Energieausweis muss aber nur bei Nutzerwechsel vorgelegt werden. Wer sein Wohneigentum jedoch selbst nutzt oder nicht neu vermietet, braucht keinen Energieausweis. Baudenkmäler bzw. kleinere Gebäude (bis 50 m²) benötigen ebenfalls keinen Ausweis.
Hier noch ein paar Tipps von Ihrem Makler in Dresden, worauf Sie als Kauf- oder Mietinteressent achten sollen:
- Achten Sie auf den Energiekennwert und die Energieeffizienzklasse! Legen Sie sich aber nicht nur auf die beste Klasse fest. Die Skala reicht von A+ bis H, ein Wohngebäude mit einem durchschnittlichen Verbrauch liegt damit in der Klasse E.
- Lassen Sie sich immer den Energieausweis vorlegen. Alle Eigentümer sind beim Verkauf oder Neuvermietung von Häusern und Wohnungen dazu verpflichtet.
- Sehen Sie sich die Modernisierungsvorschläge an. Fragen Sie ggf. nach, ob die Empfehlungen bereits umgesetzt oder geplant sind.
- Bei Abschluss eines Kauf- oder Mietvertrages muss Ihnen immer eine Kopie des Energieausweises übergeben werden. Diesen bewahren Sie bitte sorgfältig zusammen mit Ihren anderen Vertragsunterlagen auf.
Wir von Saxowert Immobilien - Ihr Makler für Dresden - stehen Ihnen nicht nur bei Fragen zum Thema Energieausweis, sondern auch zu unseren Objekten in und um Dresden gern unterstützend zur Seite.